Begegnungsstätte Schloss Gollwitz

Die Begegnungsstätte Schloss Gollwitz ist ein Ort der Begegnung für jüdische und nichtjüdische Menschen. Sie wurde 2009 in Gollwitz eröffnet und bietet seither Raum für Bildung, Begegnungen, Übernachtungen, Tagungen und Veranstaltungen. Das Haus steht für Gruppen unterschiedlicher Kulturkreise, Religionen und Altersgruppen offen.

Die Begegnungsstätte versteht sich als Jugendbildungseinrichtung, die in den vielfältigen Themenfeldern der außerschulischen Jugendbildung – speziell der Politischen Bildung und der Jugendbegegnungsarbeit – ihre Hauptaufgabenfelder sieht. In erster Linie geht es dabei um die Bearbeitung der Bereiche Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Außerdem werden Fortbildungen für Erwachsene angeboten.

Die Stiftung Begegnungsstätte Gollwitz und seine Mitarbeiter*innen bekennen sich zu den Grundsätzen eines umfassenden Kinder- und Jugendschutzes. Wir treten dabei für die Integrität und die körperliche wie seelische Unversehrtheit und Selbstbestimmung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen im Besonderen ein. Zu diesem Zweck wurde ein Handlungskonzept für den Fall einer Kindeswohlgefährdung erarbeitet.

Die Bildungsarbeit der Stiftung bringt wieder jugendliches Leben in das Herrenhaus nach Gollwitz zurück. Regelmäßige öffentliche Veranstaltungen ermöglichen es zudem der Bevölkerung, ihr Schloss zu besuchen und sich mit diesem und der Idee der Stiftung zu identifizieren. Ein Familienprogramm vervollständigt das Angebot für die Menschen der Region.
Arbeitsplätze im Herrenhaus intensivieren die Bindung zwischen Dorf und Begegnungsstätte.

Profil und Selbstverständnis

Die pädagogische Arbeit der Stiftung Begegnungsstätte Gollwitz wird seit der Gründung im Jahr 2001 kontinuierlich weiterentwickelt. Bildungs- und Begegnungsprojekte gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus für mehr Toleranz und Respekt werden seit Jahren mit verschiedensten Methoden und Arbeitsweisen durchgeführt.

Auch für die Zukunft der außerschulischen Bildungsarbeit in unserem Haus wird die Kombination aus Historischem Lernen und Arbeit mit eigenen Erfahrungen und Einstellungen den Schwerpunkt bilden. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, die Jugendlichen bei der Entwicklung eines historischen Bewusstseins zu unterstützen. Dabei spielt Wissensvermittlung eine wichtige Rolle, wobei die außerschulische Bildung an dieser Stelle nicht enden darf. Es ist wichtig, den Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie mit ihrer Meinung experimentieren und Eigeninitiative im Umgang mit historischen und aktuellen Themen entwickeln können. Basierend auf dieser Annahme versuchen wir Projekte zu entwickeln, die den Anforderungen von jugendlichen Lebenswelten entsprechen.

Projekte

Bildung gegen Antisemitismus bildet einen Grundpfeiler unserer Arbeit. Wir nähern uns diesem Thema auf verschiedenen Ebenen. Der stets aktuelle Nahostkonflikt ist für viele Jugendliche die thematische Brücke zu jüdischem Leben. Deshalb besteht ein wichtiges Angebot von uns darin, sich mit der Geschichte des Konflikts auseinanderzusetzen sowie die Entwicklungen, Einflüsse und vor allem die diversen Konfliktparteien kennenzulernen. Die israelische Gesellschaft ist kulturell, ethnisch und auch politisch sehr heterogen. Ähnlich verhält es sich mit der palästinensischen Seite. Es ist eine heterogene Gesellschaft, die nicht unabhängig von den politischen Einflüssen der umliegenden arabischen Staaten und des Iran ist. Geboten ist zudem, der Diskussion viel Raum zu geben, um der Vielfalt der Meinungen, von der eine Demokratie lebt, Rechnung zu tragen.

Jährlich geben wir Jugendlichen die Möglichkeit, Holocaust-Überlebende zu treffen und mit ihnen über ihre Erfahrungen zu sprechen. In der Begegnung mit Zeitzeug_innen des Holocaust arbeitet die Zeit gegen uns, es ist von unbeschreiblicher Wichtigkeit, jedes noch mögliche Zeugnis an jüngere Generationen weiterzugeben. Die Bearbeitung des Traumas für die betroffenen Familien ist noch lange nicht am Ende. Ebenso ist die eigene und gemeinsame Bearbeitung durch die deutsche und israelische Gesellschaft von immenser Bedeutung.
Die deutsch-israelische Jugendbegegnung ist ein Weg, um sich dieser Aufgabe individuell und kollektiv zu stellen. Mit neuen Methoden und Projektideen versuchen wir, den Teilnehmenden Handwerkszeug zur Zusammenarbeit in die Hände zu geben und ein vielfältiges Forum des Austauschs zu schaffen.

Die nationale und internationale Begegnung ist im Allgemeinen eine sehr gute Methode, um Vorurteilen und Diskriminierungen entgegenzuwirken. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich Jugendliche aus unterschiedlichen Regionen, Ländern, Religionen etc. begegnen. Jede Begegnung zeigt, dass es weder eine feste nationale noch eine religiöse Kultur gibt, an der man den/die „Andere_n“ erkennen kann. Die Projektarbeit soll den Prozess der Dekonstruktion von scheinbar festen Stereotypen forcieren, um den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, dem „Anderen“ als Individuum mit einer persönlichen Meinung und eigenen Erfahrungen kennenzulernen.

Gleichzeitig ist es bei der Anti-Diskriminierungsarbeit wichtig, die eigene Haltung zu hinterfragen und kritisch mit den vorherrschenden Machtverhältnissen umzugehen. Dazu gehört auch das Verständnis davon, welche gesellschaftlichen Mechanismen Ungleichbehandlung und Abwertung reproduzieren oder sogar verstärken. Vorurteile sind kein Phänomen einzelner Personen, sondern basieren auf vorherrschenden gesellschaftlich oder im sozialen Milieu geteilten Bildern und Bewertungen, die es gilt, sichtbar zu machen und daraus Handlungsmöglichkeiten für sich selbst und – in einem weiteren Schritt – auf gesellschaftlicher Ebene zu entwickeln.

Nehmen Sie Kontakt auf

+49 3381 213860

Adresse

Stiftung Begegnungsstätte Gollwitz
Schlossallee 101
14776 Brandenburg OT Gollwitz

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